Für die Errichtung einer neuen Integrierten Gesamtschule in Bothfeld setzt sich jetzt die Bezirksratsfraktion der SPD ein. In einem Antrag für den Bezirksrat Bothfeld-Vahrenheide am 17.10.2007 fordern die Bothfelder Sozialdemokraten, bei der weiteren Schulplanung der Stadt ein solches neues Gesamtschulangebot vorzusehen. „Die Gesamtschule gewährleistet, dass in einem längeren gemeinsamen Lernprozess die Chancengleichheit aller Schülerinnen und Schüler gewahrt, der Bildungszugang unabhängig von der sozialen Herkunft ermöglicht und jedes Kind nach seinen individuellen Fähigkeiten gefördert wird“, erklärt der schulpolitische Sprecher der SPD-Bezirksratsfraktion, Florian Spiegelhauer. Die viel zu frühe Aufspaltung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium im jetzigen dreigliedrigen Schulsystem setze die Kinder bereits in den Grundschuljahren unter extremen Druck und lasse spätere Entwicklungspotentiale auf Seiten der Schüler häufig unberücksichtigt.

Die Bothfelder Sozialdemokraten sehen sich bei ihrer Forderung nach einem weiteren Gesamtschulangebot für den Nordosten Hannovers nicht nur durch die Ergebnisse der PISA-Studien bestärkt, sondern berufen sich auch auf die wachsende Nachfrage hannoverscher Eltern nach Gesamtschulplätzen, die das vorhandene Angebot der hannoverschen Gesamtschulen schon in den vergangenen Jahren regelmäßig deutlich überstiegen hat. „Dass diese Nachfrage auch in unserem wachsendem Stadtbezirk immer stärker artikuliert wird, zeigt das klare Votum einer eindeutigen Mehrheit von Bürgern bei einer Umfrage des SPD-Ortsvereins auf dem letzten Bothfelder Herbstmarkt für ein neues IGS Angebot in Bothfeld“ betont Spiegelhauer. Erfreut sind die Bothfelder Sozialdemokraten auch über die Unterstützung, die Oberbürgermeister Stefan Weil der Forderung nach einer zusätzlichen Gesamtschule für den Nordosten Hannovers zugesichert hat.

Nachdem sich nun auch Ministerpräsident Christian Wulff über die bisherige starre Ablehnung neuer Gesamtschulen durch seinen Kultusminister hinweggesetzt habe und Neugründungen von Gesamtschulen grundsätzlich zulassen wolle, erwarte die SPD auch eine entsprechende Zustimmung der CDU im Bezirksrat. „Der bisherige Hinweis von Kultusminister Bernd Busemann, die vorhandenen Gesamtschulen könnten ja weitere Parallelklassen einrichten, ist kein Ernst zu nehmendes Angebot“, erklärt Spiegelhauer: „Die vorhandenen Gesamtschulen zählen jetzt schon zu den größten Schulen in der Stadt, die IGS Roderbruch ist sogar die größte Schule in ganz Niedersachsen - eine weitere Aufstockung führt zu unübersichtlichen Mammutschulen, und die sind für uns kein erstrebenswertes Ziel“.

Als möglichen Standort für eine neue IGS in Bothfeld haben die Sozialdemokraten längerfristig das Schulzentrum Bothfeld ins Auge gefasst.